Vor ziemlich genau einem Jahr hatte ich zum ersten Mal einen Saug- und Wischroboter von Dreame im Einsatz – den Dreame L10s Ultra. Schon damals war ich ziemlich begeistert, was alles automatisch abläuft: Saugen, Wischen, Selbstreinigung, Wasserwechsel. Nun ist die zweite Generation da, der Dreame L10s Ultra Gen 2, und ich war gespannt: Was hat sich verbessert? Ist der Nachfolger ein Upgrade wert? Ich habe das Gerät über mehrere Wochen im Alltag getestet.

Lieferumfang – alles wie gehabt?

Im Karton findet man zunächst mal keine Überraschungen:

Dreame L10S Ultra Gen 2 - Station
  • Dreame L10s Ultra Gen 2 Saug- und Wischroboter
  • Reinigungsstation mit Frisch- und Schmutzwassertank
  • Seitenbürste, zwei rotierende Wischmopps
  • Reinigungstool und Ersatzfilter
  • Netzkabel und gedruckte Kurzanleitung

Alles wirkt wertig verarbeitet – wie beim Vorgänger auch. Die Station ist allerdings nochmal ein gutes Stück größer geworden. Sie bringt jetzt zusätzlich einen Heißluftfön mit, der die Mopps nach der Reinigung trocknet. Praktisch und hygienisch – aber dazu später mehr.

Inbetriebnahme & App

Die Einrichtung läuft gewohnt einfach: App laden (Dreamehome), Roboter verbinden, WLAN einrichten, los geht’s. Der L10s Ultra Gen 2 scannt die Wohnung per 3D-LiDAR und erstellt innerhalb weniger Minuten eine detaillierte Karte. Die Kartierung ist beeindruckend genau, inklusive Möbelumrisse. Auch Möbelhöhe wird geschätzt – ideal, wenn man festlegen will, wo der Roboter durchfahren darf und wo nicht.

Dank KI-Unterstützung erkennt das Gerät Teppiche, Kabel, Socken und sogar Tierkot (letzteres habe ich nicht getestet 😁). Die App ist sehr aufgeräumt, intuitiv und bietet viele Anpassungsmöglichkeiten: No-Go-Zonen, Zeitpläne, Reinigungsarten, Saugstärke, Wischintensität – alles einstellbar.

Ein echtes Highlight: Der Roboter kann mehrere Etagen verwalten, inklusive unterschiedlicher Grundrisse. Ein klarer Vorteil gegenüber vielen Mitbewerbern – und eine Verbesserung zum Vorgänger, der damit manchmal haderte.

Alltagstest – wie schlägt sich der Gen 2?

Saugkraft: Mit bis zu 7.000 Pa (!) ist der L10s Ultra Gen 2 ein echtes Kraftpaket. Im Alltag bedeutet das: Krümel, Staub, Tierhaare – alles weg, auch von Teppichen mit mittlerem Flor. Der Unterschied zum Vorgänger ist spürbar, auch wenn der alte schon sehr ordentlich war.

Wischen: Hier zeigt sich die größte Entwicklung. Die beiden rotierenden Mopps drehen sich mit ordentlich Druck über den Boden – das ist kein „feuchtes Durchziehen“ mehr, sondern schon fast eine echte Nassreinigung. Selbst eingetrocknete Flecken (z. B. Kaffeeränder in der Küche) wurden im Test zuverlässig entfernt.

Dreame L10S Ultra Gen 2 - Roboter

Automatik: Nach dem Reinigen fährt der Roboter zur Station zurück, wäscht die Mopps, füllt Wasser nach, leert den Schmutzwassertank und – neu – trocknet die Mopps mit Heißluft. Das verhindert muffige Gerüche und Schimmelbildung. Ich war anfangs skeptisch, aber nach zwei Wochen merkt man deutlich, dass es einen Unterschied macht. Der Geruch bleibt frisch.

Optionaler Wasseranschluss: Besonders spannend für alle, die wirklich gar nichts mehr manuell erledigen wollen: Die Station des Dreame L10s Ultra Gen 2 ist theoretisch in der Lage, direkt an einen Frischwasserzulauf und Abfluss angeschlossen zu werden – also ganz ähnlich wie eine Waschmaschine. Dadurch entfällt das ständige Nachfüllen und Entleeren der Wassertanks komplett. Dieses Feature konnte ich leider noch nicht praktisch testen, plane aber, dafür einen separaten Beitrag zu schreiben, sobald ich die Installation umgesetzt habe. Für smarte Haushalte mit Hauswirtschaftsraum oder Techniknische auf jeden Fall ein spannendes Extra.

Autonomie: Im Alltag muss man fast nichts mehr tun. Staubbehälter, Schmutzwasser, Frischwasser – alles wird automatisch gehandhabt. Nur der Schmutzwassertank muss alle paar Tage entleert, der Frischwassertank gefüllt und der Staubbeutel etwa alle 1–2 Monate gewechselt werden. Alles in allem einfach und sauber gelöst.

Was ist neu?

Verglichen mit dem ersten L10s Ultra fällt auf:

  • Mehr Saugkraft: 7.000 Pa statt 5.300 Pa
  • Heißlufttrocknung: Deutlich hygienischer als die reine Lufttrocknung
  • Intelligentere Navigation: Noch bessere Hinderniserkennung dank KI-Kamera
  • Schnellere Kartierung: Die Erstkartierung ist spürbar flotter
  • Bessere Moppreinigung: Die Bürsten rotieren jetzt auch in der Station beim Auswaschen
  • Optionaler Festwasseranschluss: Komfort-Plus für ambitionierte Smart-Home-Nutzer

All das summiert sich zu einem echten Qualitätssprung – auch wenn man sagen muss: Der Vorgänger war bereits ein Top-Gerät.

Kritikpunkte?

Natürlich ist nicht alles perfekt. Dinge, die mir während des Tests aufgefallen sind:

Die Station ist riesig. Wer wenig Platz hat, wird sie schwer unterbringen. In kleinen Wohnungen könnte das ein Problem sein.

App-Anbindung ans Smart Home: Es gibt keine tiefe Integration in Apple HomeKit oder Google Home – hier geht mehr.

Fazit – kaufen oder nicht?

Der Dreame L10s Ultra Gen 2 ist eindeutig ein Schritt nach vorn. Die Reinigungsleistung – sowohl beim Saugen als auch beim Wischen – ist top. Die Automatisierung geht fast so weit, dass man vergisst, dass überhaupt geputzt wird. Besonders das Feature der Heißlufttrocknung hebt den Roboter nochmal ein Level höher.

Im direkten Vergleich zum Vorgänger lohnt sich das Upgrade dann, wenn man:

  • Viel wischt und saubere Mopps wichtig sind
  • Haustiere hat
  • Wert auf Komfort und Hygiene legt

Wer bereits den ersten L10s Ultra besitzt und zufrieden ist, kann diesen ruhig behalten – der Unterschied ist zwar da, aber nicht bahnbrechend. Wer hingegen neu einsteigt oder von einem älteren Modell kommt, findet im L10s Ultra Gen 2 aktuell eine der besten All-in-One-Lösungen auf dem Markt.

Ich persönlich werde den Roboter behalten – einfach, weil es mich fasziniert, wie wenig ich mich noch um die Bodenreinigung kümmern muss. Besonders die Option, die Station fest an die Wasserleitung anzuschließen, klingt vielversprechend und könnte die Haushaltsautomatisierung nochmal ein gutes Stück weiterbringen. Dazu folgt dann ggf. ein eigener Artikel mit Praxistest.

2 Kommentare

    1. Hallo Michl, der Romba i3 ist ja wirklich schon ein älteres Modell. Ich glaube da wirst du sehr viel Freude mit den Neuerungen haben. 😉

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