Mein theben KNX Testbrett – Erste Schritte mit KNX

Um diverse KNX Geräte für euch ausprobieren zu können, habe ich mich dazu entschlossen mit einer Grundinstallation zu starten, die für weitere Tests verwendet werden kann. Ich werde ein KNX Testbrett aufbauen, auf dem ich flexibel verschiedene Komponenten installieren und nach und nach parametrisieren kann. Unter anderem hat mir der in Baden-Württemberg ansässige Hersteller theben hierfür diverse Produkte zur Verfügung gestellt. Legen wir also los.

Falls ihr heute das erste mal von KNX bzw. Bus Systemen im Allgemeinen lest, empfehle ich euch zunächst einen kurzen theoretischen Einstieg. Ich werde an dieser Stelle nämlich nicht auf die Theorie von Bus Systemen eingehen, sondern einen praktischen Leitfaden zum Einstieg anbieten. Ich empfehle an dieser Stelle die KNX Artikelserie auf Voltus.de.

Die Software (ETS)

Zum Parametrisieren (=“Programmieren“) von KNX Geräten wird die Konfigurationssoftware ETS (Engineering Tool Software) benötigt, die direkt von der KNX Foundation vertrieben wird. Stand heute gibt es das Programm in drei verschiedenen Lizenzmodellen: Lite, Home und Professional. Die Unterschiede liegen in der Anzahl an KNX Geräten, die ihr in einer Installation / in einem Projekt parametrisieren könnt. Lite bietet 20 Geräte, Home 64 Geräte, Professional ist unlimitiert. Die notwendige Lizenz hängt also von eurer geplanten Projektgröße ab. Die Home Lizenz mit 64 Geräten sollte für ein normales Einfamilienhaus reichen. Ihr müsst immer bedenken: Selbst wenn ihr 16 Steckdosen schalten möchtet, könnt ihr das mit einem 16-fach Schaltaktor tun. Die 16 Steckdosen zählen also nur als ein Gerät.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass in diversen KNX Foren öfter Sammelbestellungen der Professional Lizenz getätigt werden. Eventuell ist das für euch eine Möglichkeit günstiger an die Professional Lizenz zu kommen.

Des Weiteren gibt es eine Demo Lizenz, die es euch ermöglicht mit bis zu 5 Geräten den Einstieg in die KNX Welt zu machen.

Die Hardware (Basisinstallation)

Für eine grundlegende KNX Installation, mit der wir das Parametrisieren testen können, benötigen wir zwei Dinge: eine KNX Spannungsversorgung und ein KNX-IP-Interface oder einen KNX-IP-Router.

Die Spannungsversorgung ist selbsterklärend und versorgt den BUS mit Strom. Abhängig von der Anzahl an verwendeten KNX Geräten müsst ihr die Größe der Spannungsversorgung dimensionieren. In meiner Testinstallation starte ich mit 320mA und nutze die theben PS 320 mA T KNX. Falls ihr euch auch ein Testbrett aufbauen möchtet und die Komponenten später in einer echten Installation verwenden möchtet, plant lieber eine größere Spannungsversorgung (z.B. 640mA) ein. Jedes weitere KNX Gerät bezieht nämlich seine Spannung über den KNX Bus und damit über die (eine) Spannungsversorgung.

Das zweite Bauteil, das KNX-IP-Interface oder der KNX-IP-Router, ermöglicht euch per Netzwerkkabel auf die KNX Installation zuzugreifen und diese mit der ETS zu parametrisieren. Das ist auch eines der größten Unterschiede zu anderen Smart Home Produkten: Die eigentliche „Programmierung“ wird in den einzelnen KNX Geräten gespeichert. Das heißt: Es gibt keine Smart Home Zentrale, die Steuerungen vornimmt – alles funktioniert dezentral und ist damit weitestgehend ausfallsicher. Das IP Interface bzw. der IP Router wird nur zur Parametrisierung benötigt und überträgt per KNX Bus die Parameter an die einzelnen KNX Geräte, auch Teilnehmer genannt. Für meine Installation verwende ich das theben IPsecure Interface KNX.

Es werde Licht…

Mit der oben genannten Hardware haben wir zwar grundsätzlich ein betriebsfähiges KNX System, ohne zusätzliche Komponenten tut sich jedoch nicht viel. Das Testbrett erweitere ich also um zwei Dinge: Einen theben RM 4 U Schaltaktor zum An- und Ausschalten einer Glühbirne und einen theben iON 108 Taster zum Schalten dieser.

Und dann gehts auch schon los in der ETS…

Zunächst erstellen wir ein neues Projekt, vergeben einen Namen und wählen TP (Twisted Pair) als Backbone.

„Mein theben KNX Testbrett – Erste Schritte mit KNX“ weiterlesen

KNX – von kabellos zu verkabelt.

Wer meinen Blog länger verfolgt weiß, dass ich in den letzten Monaten und Jahren diverse Beiträge zu meiner Artikelserie „Smart Home in einer Mietwohnung“ geteilt habe. Darin habe ich verschiedene smarte Geräte vorgestellt, die ohne größerem Installationsaufwand in bestehenden Wohnungen nachgerüstet werden können. Im Laufe der Zeit haben mich nun immer mehr Leser angesprochen, ob es denn möglich wäre Artikel zum Thema KNX zu schreiben. Bisher habe ich mich dem Thema verwehrt, da KNX meist kabelgebunden verlegt wird und somit eine Installation nur in Neubauten oder bei größeren Modernisierungen der Elektrik nachgerüstet werden kann. Da die Resonanz und Nachfrage aber derzeit sehr hoch ist, nehme ich die Herausforderung gerne an. 🙂

Worum geht’s diesmal?

Da das Thema KNX sehr breit ist, werde ich auch für dieses Thema eine größere Artikelserie starten. Ich als absoluter Neuling in Sachen KNX möchte herausfinden, ob es möglich ist, KNX Anlagen selbst aufzubauen – mit folgender Einschränkung:

Bus Systeme stehen unter Strom und gehen oft mit normaler 230V Installation einher. Installationsarbeiten dürfen nur durch Fachpersonal durchgeführt werden. Das heißt im Klartext für dich und mich (solltest du kein Fachpersonal sein): Finger weg!

Für diese Artikelserie arbeite ich mit einer Elektrofachkraft zusammen, die die vorgestellten Installationsarbeiten für mich vornimmt. Ich hingegen werde in dieser Serie prüfen, ob ich mir selbst Wissen aneignen kann, um das KNX System zu programmieren bzw. wie der Fachmann sagt, parametrisieren.

Die häufigste Frage, die mich erreicht, ist: „Wir beschäftigen uns momentan mit dem Thema Modernisierung einer Immobilie und möchten die Elektroinstallation über ein Bus System lösen. Leider ruft der Elektriker hierfür hohe Preise auf und daher habe ich überlegt zumindest die Einstellung des Systems selbst vorzunehmen. Ist das realistisch?“.

Ich finde für euch heraus, ob das möglich ist. 😉 Lasst uns loslegen.

Ausprobiert: Nuki Opener

Als dritten und letzten Beitrag in der Artikelserie zum smarten Türschloss aus dem Hause Nuki, möchte ich euch meine Erfahrungen mit dem Nuki Opener mitteilen.

Seit geraumer Zeit berichte ich über Smart Home Produkte, welche sich problemlos in einer Mietwohnung ohne eine Elektrofachkraft selbst verbauen lassen. Das Türschloss von Nuki ist ein solches Gerät, da es sich einfach installieren und rückstandsfrei entfernen lässt – ich berichtete hier. Das einzige Manko beim Nuki Türschloss ist die Nutzung in einem Mehrfamilienhaus. Denn: Euer smartes Schloss kann noch so zuverlässig eure Wohnungstür öffnen, wenn die Haustür zum Gemeinschaftsflur verschlossen bleibt. Ergo: Bisher musstet ihr in einem solchen Fall dennoch einen Schlüssel mitführen. „Musstet“ deshalb, weil Nuki mit dem Opener dieses Problem gelöst hat.

Die Idee des Openers ist nicht neu. Nello brachte mit dem Nello One ein Produkt auf den Markt, welches bestehende Gegensprechanlagen (oder auch einfache Türsummer) smart und per App steuerbar macht. Sicherlich erinnert ihr euch: Das Start Up hinter Nello stand letztes Jahr kurz vor der Insolvenz, Kunden wurden informiert, dass der Betrieb des Nello One eingestellt werden könnte. Obwohl die Insolvenz durch einen Kauf des Unternehmens abgewendet wurde, bleibt ein fader Beigeschmack. Schön also, dass weitere Produkte, wie der Nuki Opener, die Auswahl am Markt verbreitern – zumal sich der Opener perfekt in mein bestehendes System integriert.

„Ausprobiert: Nuki Opener“ weiterlesen

Ausprobiert: Nuki Fob & Auto-Unlock

Im letzten Artikel berichtete ich über das smarte Türschloss Nuki, welches bei mir zuhause eingezogen ist. Durch die iOS App lässt sich meine Haustür fortan entriegeln, verriegeln und öffnen.

Während des Testzeitraums ist mir jedoch aufgefallen, dass man beim Öffnen der Tür nicht immer die Hände frei hat. Beispielsweise nach dem Erledigen des Wocheneinkaufs gestaltet es sich – schwer beladen – schwierig das Smartphone aus der Hosentasche zu manövrieren und dann auch noch zu bedienen. Um dieses Problem zu umgehen, habe ich mir zwei Lösungen angesehen.

Nuki Fob

Bei der Nuki Fob handelt es sich um eine Fernbedienung zur Steuerung des Türschlosses. Diese kommuniziert über Bluetooth, d.h. zur Bedienung muss man sich in unmittelbarer Nähe zur Haustür befinden. Die Fernbedienung hat lediglich einen Knopf und lässt sich dementsprechend einfach bedienen. In der App kann die Taste mit Funktionen belegt werden. Ich habe die Fob wie folgt konfiguriert: Ist die Tür entriegelt, wird sie durch den Knopfdruck verriegelt. Ist die Tür verriegelt, wird sie entriegelt und gleichzeitig geöffnet.

Mit Hilfe der Öse an der Nuki Fob habe ich diese an meiner Arbeitstasche befestigt. Und ausschließlich für dieses Szenario verwende ich sie auch: Beim morgendlichen Verlassen des Hauses, verriegele ich die Tür per Knopfdruck, beim nach Hause kommen öffne ich die Tür ebenso.

Die Fob ist eine tolle Ergänzung zum Nuki Türschloss. Da die Batterien nicht fest verbaut, sondern wechselbar sind, sollte die Fob auch entsprechend lange ihren Dienst tun.

Aber es geht noch einfacher..

Nuki Auto-Unlock

Die Nuki Auto-Unlock Funktion ist wirklich genial. Hier sperrt Nuki automatisch die Tür, wenn ihr euer Zuhause verlasst und öffnet für euch die Tür, wenn ihr wieder nach Hause kommt. Nuki verlässt sich hierbei nicht nur auf den gewählten Geofence-Bereich, sondern auch auf die Bluetooth-Verbindung zu eurem Smartphone. Dadurch ist ausgeschlossen, dass die Tür fälschlicherweise geöffnet wird (z.B. aufgrund falscher GPS Ortung) und bei mir persönlich erhöht dies das Sicherheitsempfinden enorm. Auto-Unlock ist wirklich eine geniale Funktion, die man unbedingt ausprobieren sollte. Ich könnte mir vorstellen, dass die Funktion problematisch ist wenn ihr Haustiere zuhause habt. Schließlich wollt ihr nicht, dass euer Hund schon in der Einfahrt steht, bevor ihr ums Hauseck gebogen seid. Ich finde: Solltet ihr ein Nuki besitzen, probiert es unbedingt mal aus!

NUKI Combo 2.0 – Smartes Türschloss im Test

Durch meine Artikelserie „Smarthome in einer Mietwohnung“ konnte ich bereits einige smarte Lösungen hier im Blog vorstellen: Von der Lichtsteuerung im Haus, über Staubsaugerrobotern bis hin zur Überwachung des Raumklimas ist vieles möglich. Eine Komponente hat in der Reihe jedoch noch gefehlt: Ein automatisches Türschloss, welches die Haustür wie von Zauberhand öffnet. Aber ist sowas in einer Mietwohnung überhaupt so einfach möglich? Und ist das nicht gefährlich? Ich machte mit dem NUKI Combo 2.0 Türschloss den Test.

Lieferumfang

Beim Nuki Combo 2.0 handelt es sich um einen Multipack bestehend aus dem Nuki Türschloss und der Nuki Bridge. Letztere ist notwendig, wenn das Türschloss nicht nur per Bluetooth, sondern auch außerhalb der eigenen vier Wände angesteuert werden soll.

Beim Betrachten der Verpackung fällt direkt auf, dass der Hersteller auf ein optisch ansprechendes Design wert legt. Schlicht gehalten beinhaltet diese dennoch die wichtigsten Infos zum Produkt. Dieser Eindruck setzt sich beim Auspacken fort. Man könnte meinen ein Produkt aus dem Hause Apple in den Händen zu halten.

Der Lieferumfang des Türschlosses beschränkt sich auf das Wesentliche: Neben dem Schloss werden zwei verschiedene Montageplatten, ein Imbusschlüssel, ein Magnetkontakt und eine Kurzanleitung geliefert. Die vier benötigten AA Batterien werden mitgeliefert und sind bereits im Nuki Türschloss eingelegt.

„NUKI Combo 2.0 – Smartes Türschloss im Test“ weiterlesen