Vor einiger Zeit hatte ich bereits das Nuki Combo 2.0 im Einsatz – ein cleveres Konzept, aber noch nicht ganz ohne Schwächen. Einige Dinge gefielen mir gut, andere waren mir damals zu umständlich oder nicht ganz ausgereift. Umso gespannter war ich, als Nuki die neueste Generation vorgestellt hat: das Nuki Smart Lock Ultra. Zusammen mit dem neuen Keypad 2 verspricht Nuki nicht nur mehr Komfort, sondern auch mehr Sicherheit – und das Ganze smarter und besser integriert als je zuvor.

Ich habe mir das neue Set geholt und über mehrere Wochen hinweg im Alltag getestet. Und gleich vorweg: Ich bin positiv überrascht – vor allem, weil Nuki hier viele Details richtig durchdacht hat.
Verpackung & erster Eindruck: Fast wie bei Apple
Bevor wir zur Technik kommen: Die Verpackung hat mich erneut stark an Apple erinnert – schnörkellos, sehr hochwertig und aufgeräumt. Statt einer dicken Papieranleitung gibt’s nur einen QR-Code, der zur App führt – dort wird dann alles Schritt für Schritt erklärt. Kein Schnickschnack, alles wirkt durchdacht. Genau so mag ich das.
Besonders hilfreich fand ich im Vorfeld das Nuki-Tool „Finde deine Lösung“. Anhand einiger Fragen wird hier das passende Setup für die eigene Tür ermittelt. Bei mir zeigte sich schnell: Mein bisheriger Schlüssel ist zu lang und steht dadurch zu weit aus dem Schließzylinder heraus, sodass der Schließzylinder getauscht werden muss. Ich habe mich daher für das Paket mit dem Nuki Smart Lock Ultra inklusive Zylinder entschieden.
Montage & Einrichtung: Einfacher geht’s kaum
Der Austausch des Zylinders war wider Erwarten kinderleicht. Die App führt einen mit Animationen durch jeden Schritt – vom Messen der Überstände, Demonate des alten Schließzylinders, bis zur Befestigung der neuen Teile. Die mitgelieferten Zwischenstücke lassen den Nuki-Zylinder in der Länge anpassen, und auch hier hilft die App mit genauen Anweisungen, welches Glied für welche Länge verwendet werden muss. Auch für handwerklich mittelmäßig Begabte: absolut machbar. 👍
Sobald der neue Zylinder eingebaut war, wurde das Smart Lock aufgesteckt. Auch das klappte problemlos – es sitzt fest und sieht schick aus. Die Edelstahl Oberfläche passt super zu meinen Türbeschlag, fast serienmäßig.

Die anschließende Kalibrierung verlief problemlos. Einziger Haken: Die erste Firmware-Aktualisierung schlug bei mir zwei Mal fehl. Ich war etwa einen Meter vom Schloss entfernt – eigentlich kein Problem, dachte ich. Beim dritten Versuch legte ich das Smartphone direkt auf den Türgriff – und siehe da: Update erfolgreich. 🤷♂️
Datenschutz & Offline-Nutzung: Sehr durchdacht
Was mir gut gefällt: Nuki legt großen Wert auf Datenschutz. Ich musste keine E-Mail-Adresse angeben und kein Nutzerkonto anlegen. Wer möchte, kann das Schloss komplett offline nutzen – also ganz ohne Cloud, nur per Bluetooth, in Kombination mit Smartphone, Fob oder dem Keypad. Gerade für datensensible Nutzer ist das ein echter Pluspunkt.
Das Smart Lock Ultra im Alltag: Komfort, den man nicht mehr missen möchte
Nach ein paar Tagen war klar: Das Nuki Ultra fühlt sich nicht wie ein Spielzeug an, sondern wie ein hochwertiges, sicheres Türschloss mit smartem Charakter. Besonders überzeugt haben mich diese Funktionen:
- Auto Unlock: Wenn ich mich meinem Zuhause nähere, erkennt das Schloss mein Smartphone und entriegelt die Tür automatisch. Klappt in 90 % der Fälle sehr gut – nur selten reagiert es mit leichter Verzögerung. Dann stehe ich schon vor der Tür und warte 2–3 Sekunden.
- Auto Lock: Mein neues Lieblingsfeature! Ich habe eingestellt, dass die Tür jeden Abend ab 22 Uhr automatisch verriegelt wird – in einer Art Nachtmodus. Das bedeutet: Das Schloss schließt besonders leise (Gentle Mode). Wenn ich die Tür danach nochmal öffne, sperrt sie sich automatisch nach 5 Minuten wieder zu. Kein „Hab ich abgeschlossen?“ mehr – einfach perfekt.
- Lock’n’Go: Wenn ich gehe, reicht ein Knopfdruck – das Schloss verriegelt sich automatisch nach kurzer Zeit. Praktisch, ohne das Smartphone zu Zücken. Das Zusperren kann auch durch Betätigen der Pfeil-Taste auf dem Keypad erfolgen.
- Remote-Zugriff & Logbuch: Über WLAN kann ich das Schloss auch von unterwegs steuern. Wer war wann da? Ist die Tür verschlossen? Alles im Logbuch nachvollziehbar.

Was mir im Laufe der Wochen besonders aufgefallen ist: So ein smartes Türschloss ändert nicht die Welt – aber viele kleine Gewohnheiten. Ich ertappe mich regelmäßig dabei, wie ich an der Tür vorbeilaufe, ohne mehr zu checken, ob sie abgeschlossen ist. Das gibt ein ziemlich gutes Gefühl.
Auch das Thema „Schlüssel vergessen“ ist für mich seitdem erledigt. Vorher habe ich manchmal noch hektisch in Jackentaschen oder Rucksäcken gewühlt – heute reicht entweder das Smartphone in der Hosentasche oder eben der Finger am Keypad. Gerade wenn man z. B. nur mal kurz den Müll rausbringt, merkt man, wie angenehm es ist, nicht ständig an den Schlüssel denken zu müssen.
Interessant finde ich auch, wie viele Besuchsmöglichkeiten sich durch das System ergeben. Ich kann Besuch einfach über die App reinlassen oder vorab temporäre Zugangsberechtigungen vergeben – z. B. wenn meine Eltern mich spontan besuchen oder ein Handwerker ins Haus muss. Und falls ich mal nicht da bin, bekomme ich trotzdem eine Benachrichtigung, wenn jemand die Tür öffnet.
Keypad 2.0: Finger drauf – Tür auf
Zusätzlich habe ich das neue Keypad 2.0 angebracht. Die Montage war genauso einfach wie beim Schloss – an die Wand kleben, alternativ schrauben, kurz koppeln, fertig.

Obwohl es aus Kunststoff ist, fühlt es sich durchaus hochwertig an – als würde es auch den ein oder anderen Sturz überleben. Die Tasten haben eine angenehme Haptik, nichts klappert. Richtig gut: Der Fingerabdrucksensor funktioniert blitzschnell. Vom Auflegen des Fingers bis zum Öffnen der Tür vergehen etwa zwei Sekunden – das ist schnell, auch wenn ich mir manchmal wünschen würde, dass es noch eine halbe Sekunde schneller geht. 😅
Für Gäste kann ein individueller Zahlencode vergeben werden, sodass diese einfach die Tür öffnen können – ganz ohne App oder Schlüssel.
Fazit: Klasse Weiterentwicklung
Mit dem Smart Lock Ultra und dem Keypad 2.0 liefert Nuki das bisher beste Gesamtpaket für nachgerüstetes smartes Türöffnen. Die Installation war unkompliziert, die App führt durch jeden Schritt, und im Alltag läuft alles stabil und zuverlässig. Besonders gefallen haben mir die Kombination aus hohem Datenschutz, lokal nutzbaren Funktionen und möglicher SmartHome-Integrationen.
Klar, kleinere Schwächen wie die anfänglichen Updateprobleme oder das etwas träge Auto Unlock gibt es noch – aber das Gesamtbild überzeugt. Ich hatte das Gefühl, dass Nuki bei diesem Produkt wirklich auf das Feedback seiner Nutzer gehört hat.
Wer ein smartes Türschloss sucht, das auch für Mietwohnungen geeignet, einfach zu installieren und sicher ist, sollte sich das Ultra unbedingt ansehen. Für mich steht fest: Ich bleibe bei Nuki – und frage mich im Alltag immer öfter: Warum habe ich das eigentlich nicht schon früher gemacht?
Was ich in Zukunft noch ausprobieren will, ist die tiefergehende Integration in mein Smart Home. Mit Matter und Thread ist das neue Smart Lock hier bestens aufgestellt. Besonders spannend finde ich die Idee, in Automationen einzubinden: Wenn die Tür aufgesperrt wird, geht z. B. automatisch das Flurlicht an. Das eröffnet nochmal ganz neue Möglichkeiten. Mein Home Assistant wartet schon. 😉
Auch Updates und neue Funktionen sind regelmäßig angekündigt – Nuki hat hier in der Vergangenheit schon gezeigt, dass sie Geräte über viele Jahre hinweg mit frischen Features versorgen. Ich hoffe sehr, dass das beim Ultra genauso konsequent weitergeht.
Danke für den Test, ich weiß aber nicht, ob ich mir zutraue das Schloss zu tauschen. Geht das nicht auch ohne?
Hallo Florentina,
schau mal hier vorbei: https://nuki.io/de-de/find-your-solution#Intro
In den meisten Fällen reicht das normale Smart Lock Pro aus, welches ohne Austausch des Schließzylinders funktioniert.
Bei mir gab es nur Probleme mit der Länge des Schlüssels.
Grüße
Wie immer danke für den Test!
wie sieht die akku laufzeit aus?
Hallo,
dazu kann ich aktuell noch nicht viel berichten. Ich aktualisiere den Artikel gerne in ein paar Wochen/Monaten, wenn ich diese Langzeiterfahrungen habe.
Grüße