Knapp ein halbes Jahr ist es nun her, dass ich den Entschluss fasste meine Wohnung zu einem Smart-Home zu machen. In der Zeit wuchs die Anzahl an Funk-Zentralen und die Steckdosen bzw. Netzwerk-Ports am Router wurden bei mir immer knapper. Mit Homee, einem Produkt der Firma Codeatelier, sollen derartige Probleme der Vergangenheit angehören, weshalb ich dieses nun schon seit einigen Wochen für euch teste.

Bevor ich Homee bei mir ausprobierte, füllten die Steuerungs-Zentralen meiner Smart-Home Geräte einen ganzen Schrank: Devolo, Ikea TRADFRI, Netatmo, Philips Hue, Tado. All diese Geräte belegten einen Platz in der Steckdose und am Router. Es musste sogar ein Switch her, da die Netzwerkports nicht mehr ausreichten. Und obwohl ich so viele Geräte im Einsatz hatte, war es für mich nicht smart genug: Die verschiedenen Systeme unterschiedlicher Hersteller können nicht (oder nur schwer) miteinander kommunizieren. Wenn Netatmo beispielsweiße erkennt, dass der CO2 Gehalt in der Wohnung zu hoch ist, kann ich meine Hue Lampe nicht rot schalten. Wenn Tado erkennt, dass niemand zuhause ist, kann ich die Ikea Lampen nicht ausschalten. Das störte mich sehr, denn gerade das herstellerübergreifende Zusammenarbeiten von Geräten ist genau das, was ich mir unter dem Begriff „Smart Home“ vorstelle.

Homee Banner

Homee möchte diese Kommunikationsprobleme lösen und bezeichnet sich selbst als modulare Smart-Home Zentrale. Modular deshalb, weil durch das Zukaufen von Cubes (=Erweiterungs-Würfel) die möglichen Funkprotokolle erweitert werden. Dabei gibt es den Core, welcher das Herzstück von Homee ist und immer benötigt wird. Dieser beinhaltet die eigentliche Homee-Software, kann aber auch mit WLAN-Geräten kommunizieren, z.B. mit der Netatmo Wetterstation oder mit AVM Geräten. Darüber hinaus ist ein Z-Wave Cube zur Steuerung von Z-Wave Geräten wie z.B. von Devolo, ein Zigbee-Cube zur Steuerung von Lampen (z.B. Philips Hue oder Ikea TRADFRI) und ein EnOcean-Cube zur Steuerung von Geräten mit dem EnOcean-Standard erhältlich.

Für mich bedeutet das im Klartext: Die Smart-Home-Zentralen landen bei mir im Keller und stattdessen präsentiert sich ein anschaulicher Stapel von Würfeln auf dem Sideboard. Wie funktionieren diese und was zeichnet das Homee-System aus?

Installation

Die Einrichtung meines Homee ging wirklich sehr schnell von statten: Der Brain-Cube wird mit dem beiliegenden Netzteil am Stromnetz angeschlossen und über die Smartphone-App eingerichtet. Zu Beginn aktualisiert der Cube auf die neuste Firmware. Anschließend werden die restlichen Würfel auf den Brain-Cube gesteckt. Homee erkennt diesen Vorgang automatisch und bindet die Würfel an.

Homee iOS App

Die Einbindung der bereits vorhandenen Smart-Home Komponenten gestaltete sich zugegeben schwieriger. Da diese bei mir bereits verbaut waren, musste ich alle Bewegungsmelder, Luftfeuchtigkeitsmesser etc. abmontieren, um den Anlernmodus zu aktivieren. Neue Klebestreifen sind anschließend oftmals Pflicht.

Bis auf den Devolo Wandschalter konnte ich alle Geräte einbinden. Ich machte mich auf Problemsuche in der großartigen Homee Community und wurde schnell fündig: Auch andere Menschen berichteten vom selben Problem, Schuld war ein Fehler in der aktuellen Firmware. Die Jungs von Homee behoben den Fehler recht schnell und bereits mit dem nächsten Beta-Update konnte ich den Devolo Wandschalter einbinden.

Alle weiteren Updates ließen sich bisher problemlos installieren. Alle zwei Monate kommt es mal vor, dass ein Gerät nicht reagiert. Ein Neustart der Homee Zentrale schaffte hier stets Abhilfe.

Was gefällt mir an homee?

Überzeugt von dieser modularen Smart-Home Zentrale hat mich vor allem die Community. Diese lässt sich wohl am Besten mit den Worten: experimentierfreudig, hilfsbereit und schnell bezeichnen. Experimentierfreudig deshalb, weil sogar eigene Schnittstellen, wie eine Anbindung an Apples Home, programmiert werden. Solch einen (inoffiziellen) Support habe ich bei keinem anderen Smart-Home Produkt kennengelernt.

Die Anbindung an Amazon Alexa ist der Wahnsinn – die Homee App ist eine voll integrierte Amazon Smart Home App und wir somit ohne „Aktivierungswort“ gesteuert. Zuvor konnte ich meinen Fernseher nur mit „Alexa, schalte den Fernseher mit Devolo an.“, aktivieren – nun reicht ein „Alexa, schalte den Fernseher an.“.

Auch zukünftig hat Homee einiges in petto. Mit jedem Feature-Update, welches regelmäßig alle zwei Monate erscheint, folgen neue Geräte und Funktionen, wie zum Beispiel das Türschloss von Nuki. Ich sehe den zukünftigen Entwicklungen wirklich positiv entgegen und freue mich auf das nächste Update Anfang Oktober.

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